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Erbliche Netzhauterkrankungen


Wussten Sie...

...dass die Behandlung von Begleit- komplikationen bei erblichen Netzhaut- erkrankungen das Sehvermögen oft verbessern kann?

Was versteht man darunter:

Unter erblichen Netzhauterkrankungen wird eine Vielzahl seltener, erblich bedingter Augenkrankheiten zusammengefasst. Das bedeutet: Sie sind durch verschiedene kleine Veränderungen in der Erbinformation entstanden.

Kennzeichnend für alle Krankheitsbilder ist eine meist beidseitige, fortschreitende Zerstörung der Netzhaut. Symptome sind:
• Ausfällen im Gesichtsfeld (häufiges Stolpern, Stoßen)
• schlechtem Sehen bei Dunkelheit
• unscharfem Sehen
• Schwierigkeiten beim Lesen
• ausgeprägter Lichtempfindlichkeit

Erbliche Netzhauterkrankungen können sich in jedem Lebensalter, auch bei Kindern, bemerkbar machen und verlaufen ganz unterschiedlich. Meist bleibt eine eingeschränkte Sehfunktion lebenslang bestehen.

Beispiele:

• Retinitis pigmentosa
• Morbus Best
• Morbus Stargardt
• Adulte vitelliforme Makuladegeneration


Untersuchungen:

• Sehtest zur Bestimmung der Sehschärfe
• Gesichtsfelduntersuchung
• Erkennen von Linsentrübungen mit der Spaltlampe
• Beurteilung der Netzhaut (Netzhautspiegelung)

Die optische Kohärenztomografie (OCT):
Die fotografische Untersuchung mit einem bestimmten Laserlicht stellt die verschiedenen Schichten der Netzhaut dar. Schädigungen der Sinneszellen und Einlagerungen von Flüssigkeit lassen sich sehr genau erkennen.
Eine humangenetische Untersuchung kann eingeleitet werden.


Behandlung
Erbliche Netzhauterkrankungen sind bisher nicht heilbar. Selten kann eine spezielle Diät die Krankheit günstig beeinflussen. Es wird jedoch intensiv an Behandlungsmöglichkeiten geforscht.
Die Behandlung von Begleitkomplikationen kann das Sehvermögen oft verbessern. Dazu gehören: Linsentrübung, Gefäßneubildungen oder Makulaödem (Flüssigkeitsansammlung an der Stelle des schärfsten Sehens).
Erbliche Netzhautkrankheiten treten selten mit Erkrankungen anderer Organe, zum Beispiel Ohren oder Nieren, gemeinsam auf. Vor allem bei Kindern ist es wichtig zu klären, ob ein sogenanntes Syndrom vorliegt.
Psychologische oder  psychotherapeutische Hilfe kann Sie unterstützen, die Erkrankung zu bewältigen.
Wenn die Sehschärfe nachlässt, sind vergrößernde Sehhilfen wie Lupen hilfreich. Kantenfiltergläser für Ihre Brille setzen die Blendung herab und können den Kontrast steigern. Ein Bildschirmlesegerät kann bis zu 50-fach vergrößern, die Blendung verringern und den Kontrast verstärken. Bei Lese-Sprech-Geräten wird ein Text in einen Computer eingescannt und vorgelesen. Um (Tablet-)Computer oder Smart- Phones zu nutzen, gibt es viele weitere Hilfen.

 

Zitat

"Erbliche Netzhauterkrankungen können sich in jedem Lebensalter, auch bei Kindern, bemerkbar machen und verlaufen ganz unterschiedlich. "